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DJV-NRW: „Worten auch Taten folgen lassen – Investition in Lokaljournalismus“

Übernahme genehmigt: Umbau bei der Funke Mediengruppe

19.07.2021

Das österreichische Kartellamt hat die Übernahme sämtlicher Anteile an der Funke Mediengruppe durch die Familie Grotkamp genehmigt. Damit liegt die Gruppe nun ganz in den Händen des Familienzweigs von Funke-Tocher Petra Grotkamp und ihren Kindern Julia Becker, Niklas Wilcke und Nora Marx.

„Auf Julia Becker und ihre Geschwister kommt damit eine noch größere Verantwortung für die Vielfalt der Medienlandschaft in NRW, aber vor allem auch für die ihr anvertrauten Mitarbeitenden zu. Dieser Verantwortung müssen die neuen Alleineigentümer gerecht werden“, hatte der DJV-NRW-Landesvorsitzende Frank Stach bereits vor rund vier Wochen gemahnt, als die Übernahmepläne bekannt wurden. Zusätzlich hatte Stach gefordert, die offenen Fragen rund um die künftige Struktur in der Geschäftsführung schnell zu klären: „Alles andere ist schlecht für das Unternehmen und verunsichert die Kolleginnen und Kollegen auf deren guter Arbeit der Erfolg der Mediengruppe basiert.“ Diesen Punkt hat die Mediengruppe heute abgehakt: Es wurden zahlreiche Personalien verkündet.

Die Geschäftsführer Andreas Schoo (Bereich Zeitschriften und Digitales) und Michael Wüller (Schwerpunkt kaufmännische Bereiche) sowie Michael Geringer (Geschäftsführer der FUNKE Zeitschriften GmbH) verlassen das Unternehmen, dessen Zukunft als „Spartenstruktur mit schlanker Holding“ und einem „Center of Excellence“ beschrieben wird. Vorgesehen seien die drei Sparten Regionalmedien, Zeitschriften und Digitales.  Dafür rücken unter anderem Andrea Glock (Leiterin Unternehmensorganisation und -entwicklung) und Simone Kasik (Leiterin Controlling und Corporate Finance) als neue Geschäftsführerinnen auf Konzernebene nach. Glock übernimmt den Bereich „Unternehmensentwicklung und Services“, Kasik die kaufmännische Konzernleitung. Bis die Umstellung vollzogen ist, wird „Christoph Rüth weiterhin die Funktion des Konzerngeschäftsführers mit der schwerpunktmäßigen Verantwortung für Regionalmedien und Digitales wahrnehmen“, wie es in einer Pressemitteilung der Mediengruppe heißt.

Welche Auswirkungen die Neuerungen auf die Mitarbeitenden haben werden, ist derzeit noch offen. Zwar betont Julia Becker, man wolle  „guten Journalismus sichern, neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln, digitaler, schlanker und schneller werden“, zeitgleich bringt Niklas Wilcke ins Spiel, durch das neue Spartenmodell „können wir nun einfacher die so wichtige Zusammenarbeit mit anderen Medienhäusern realisieren.“ Welche Zusammenarbeit gemeint ist, bleibt in der Mitteilung allerdings offen. Dazu sagt DJV-NRW-Geschäftsführer Volkmar Kah: „Schlanke Strukturen sind nur dann gut, wenn die Entscheider:innen für die Sache brennen und den ehrlichen Dialog mit der Belegschaft pflegen“, und bekräftigt, es sei nun an der Zeit, den „schönen Worten Taten folgen zu lassen und in lokalen Journalismus zu investieren - in Zeitungen und beim Lokalfunk.“

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