Zeitungsjournalisten protestieren in Bielefeld
„Unsere Arbeit ist mehr wert!“
Dieser Mantel taugt nicht: Teilweise waren die Demonstranten in alte, zerrissene Mäntel gekleidet. Foto: DJV-NRW / Jost Wolf
Zeitgleich zur fünften Tarifverhandlungsrunde mit den Zeitungsverlegern in Berlin versammelten sich knapp 200 Journalistinnen und Journalisten aus Ostwestfalen-Lippe, Köln und Bonn auf dem Jahnplatz in Bielefeld. DJV und ver.di hatten zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen. Von der zentralen Kundgebung gingen zwei deutliche Signale aus: „Dieser Mantel taugt nicht!“ und „Unsere Arbeit ist mehr wert!“Teilweise in alte, zerrissene Mäntel gekleidet und „Zeitungsverleger – Mantelzerleger“ rufend, protestierten die Journalisten aus NRW gegen die geplanten Einschnitte beim Manteltarifvertrag. Die Verleger wollen u.a. Veränderungen beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie beim Urlaubsanspruch. Auch ihr Regionalisierungsmodell ist nicht vom Tisch: Es würde die Gehälter fast aller NRW-Tageszeitungsredakteure einfrieren.„Journalismus ist aber mehr wert, die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ist mehr wert“, betonte Frank Stach, Vorsitzender des DJV-NRW, vor Ort in Bielefeld. „Es kann nicht sein, dass Redakteure seit Jahren bei Gehaltserhöhungen leer ausgehen, dafür aber immer mehr arbeiten müssen.“ Als absolutes Armutszeugnis bezeichnete Stach die Tatsache, dass die Verleger selbst beim fünften Gespräch noch keine vernünftigen Vorschläge machten. „Unsere Forderung, endlich auch die Online-Redakteure in die Tarifverträge mit einzubeziehen, bleibt unbeantwortet.“Dort, wo der Protest heute um 11 Uhr begann, wird er auch enden: Zur Abschluss-Kundgebung treffen sich alle Beteiligten erneut auf dem Jahnplatz. Unter ihnen ist auch der stellvertretende Bundesvorsitzende des DJV, Michael Anger. Ebenso wie Frank Stach dankt er allen Kolleginnen und Kollegen, die heute Flagge gezeigt und die Verleger mit ihrem Protest unter Druck gesetzt haben.Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRWZu unserer Fotoseite "Kundgebung in Bielefeld"