Tarifverhandlungen Tageszeitungen
Warnstreiks ab morgen auch in Ostwestfalen, Demonstration morgen in Unna
Seit Freitag streiken die Beschäftigten der Tageszeitungen im Ruhrgebiet, im Rheinland und im Sauerland. Ab morgen schließen sich die Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten in Ostwestfalen an. Sie kritisieren besonders die offenbar planmäßige Abwertung des Berufs durch die Arbeitgeber, die durch möglichst niedrige Tarifabschlüsse den Journalismus immer unattraktiver machen. „Wir lassen uns aber nicht abhängen und machen weiter Druck!“, so lautet ihr Motto für den nun anstehenden Warnstreik.
Die Gehälter und Honorare in den Tageszeitungsredaktionen entwickeln sich seit 15 Jahren deutlich schlechter als in anderen Branchen. Die Einkommensentwicklung liegt sogar spürbar unter der Teuerungsrate, auch das letzte Angebot des Bundesverbands der Deutschen Zeitungsverleger liegt unter der aktuellen Teuerungsrate.Die Redakteurinnen und Redakteure dieser Titel in OWL sind vom DJV aufgerufen, sich an den Warnstreiks zu beteiligen: Die Glocke, Neue Westfälische, Haller Kreisblatt, Herforder Kreisblatt, Lippische Landes-Zeitung, Mindener Tageblatt, Panorama Verlags- und Werbegesellschaft mbH, Westfalen-Blatt und Zeitungsverlag für das Hochstift Paderborn.
Die Redakteurinnen und Redakteure in Ostwestfalen treffen sich morgen um 11 Uhr im Bunten Haus, Senner Hellweg 461, 33689 Bielefeld zu einer zentralen Versammlung.
Die Tageszeitungsbeschäftigten aus dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und dem Sauerland sind aufgerufen, morgen an einer Demonstration in Unna teilzunehmen. Sie startet um 11.30 Uhr an der Lindenbrauerei, Rio Reiser-Weg 1 in 59423 Unna. Von dort ziehen die Streikenden über den Marktplatz zum Verlagsgebäude des Hellweger Anzeigers in der Wasserstraße 20, wo eine Kundgebung geplant ist. Dann geht es denselben Weg zurück zur Lindenbrauerei.
Die Verleger boten bei der letzten Tarifrunde 1,7 Prozent mehr Gehalt ab 1. Mai 2018 und weitere 1,5 Prozent ab 1. Mai 2019 bei einer Laufzeit von 30 Monaten an und liegen damit deutlich unter der Teuerungsrate. Die Einkommen der Jungredakteure sollten einmalig um 120 Euro, die Vergütungen der Volontäre um 80 Euro angehoben werden. D
JV und dju in ver.di fordern 4,5 Prozent mehr Einkommen für Redakteure und feste Freie sowie mindestens 200 Euro mehr für Volontäre und Jungredakteure bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten.
Kontakt: Sascha Fobbe, Pressereferentin (0172 / 14 51 840)
Ansprechpartner am 22. Mai in Unna: Christian Weihe (0151 / 553 52 640)
Ansprechpartnerin am 22. Mai in Bielefeld: Norma Langohr (0151 / 17 54 05 32)