Medienpolitische Diskussion in Düsseldorf
Was sagen die Parteien zur schwindenden Medienvielfalt?
Der DJV-NRW lädt seine Mitglieder am Montag, 6. März 2017, zu der Podiumsdiskussion „Schwindende Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen“ ein.
Vertrauenswürdiger Journalismus hilft Bürgern, fundierte Entscheidungen zu treffen, vor allem in einem Jahr mit Bundes- und Landtagswahlen. In Nordrhein-Westfalen hat die Vielfalt der Medienlandschaft jedoch in den vergangenen Jahren stark gelitten, und die Entwicklung scheint noch nicht am Endpunkt angekommen zu sein. Darüber will der DJV-NRW mit allen Parteien diskutieren, die eine realistische Chance haben, nach der Wahl am 14. Mai in den neuen Landtag einzuziehen.Moderator Frank Überall, Vorsitzender des DJV, begrüßt daher auf dem Podium folgende medienpolitische Vertreter der Parteien: Alexander Vogt (SPD), Oliver Keymis (Grüne), Prof. Dr. Thomas Sternberg (CDU), Thomas Nückel (FDP), Marcus Pretzell (AfD) und Özlem Demirel (Die Linke).Warum gibt der DJV-NRW der AfD ein Forum?Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ kritisiert in einem Offenen Brief vom 19. Februar die Einladung der AfD zu dieser Diskussion. Der Landesvorstand, ein Gremium aus neun Journalistinnen und Journalisten, hat bereits bei der Planung der Veranstaltung Mitte vergangenen Jahres lange und kontrovers darüber diskutiert, ob man der AfD ein Forum geben soll. Letztlich sprach sich der Vorstand aber dafür aus, die Diskussion mit Vertretern aller Parteien zu führen, die laut Wahlprognosen in den Landtag einziehen werden. Dazu zählt die AfD.Der Landesvorsitzende Frank Stach erklärt: „Wir begeben uns nicht auf das Niveau der AfD, das heißt, wir ignorieren eine Partei nicht, nur weil sie uns nicht passt. Wir wollen in den journalistischen Diskurs mit dieser Partei zum Thema Medienpolitik gehen und ihre Argumente hören. Wir wollen eben nicht Gleiches mit Gleichem bekämpfen.“Frank Stach stellt gleichwohl klar: „Den Ausschluss von Journalisten bei Veranstaltungen der AfD kritisieren wir aufs Schärfste. Parteien, die zur politischen Willensbildung beitragen sollen, dürfen Journalisten bei ihren Veranstaltungen nicht außen vor lassen.“Der Landesvorstand des DJV-NRW ist sich bewusst, dass die Entscheidung, die AfD in die Podiumsdiskussion einzubinden, zu Debatten führt, auch innerhalb des Verbandes. Schließlich steht die AfD für Anschauungen und Sichtweisen, die der Vorstand entschieden ablehnt. Dennoch sieht das Gremium es als Pflicht an, sich mit allen Parteien im zukünftigen NRW-Landtag kritisch auseinanderzusetzen. Stach: „Das ist Demokratie.“<link startseite info presse pressekontakt.html oswald>Kontakt: Silke Bender, Pressereferentin DJV-NRW