DJV-NRW beim Barcamp #Medienvielfalt Ruhr
Was setzen wir dem verlegerischen Einheitsbrei entgegen?
„Ich bin sauer. Wir wollen, dass die Mediengeschichte im Ruhrgebiet erfolgreich fortgeschrieben wird“, betonte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW (DJV-NRW) Frank Stach bei der vom Journalisten-Verband initiierten Session beim Barcamp, zu der die Landesregierung Nordrhein-Westfalen eingeladen hatte. „In NRW ist aber gerade die Funke-Mediengruppe dabei, die Medienvielfalt weiter einzustampfen.“
Im Rahmen der Ruhr-Konferenz sollen neue Impulse für die Entwicklung des Ruhrgebiets im Digitalen Zeitalter gegeben werden. Das Barcamp #Medienvielfalt Ruhr ist eine der Veranstaltungen, die sich an die breite Öffentlichkeit wendet und das Thema „ Starke Medien, starker Zusammenhalt, starke Demokratie“ im Titel trägt. Von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Region seien starke lokale Medien, die über alles berichten, was die Menschen interessiert, eine lebendige Blogger-Szene, die Themen aus Politik, Kultur und Gesellschaft aufgreift und Kommunikationsforen, die direkten individuellen Austausch bieten, so das Programm des Veranstalters.
„Das Ruhrgebiet leidet daran, dass die Medien fest in der Hand eines Großverlags sind“, leitet Stach die Session ein. Der Deutsche Journalisten-Verband beobachte diese Entwicklung im Ruhrgebiet schon lange und sage, dahinter stecke blinde Profitgier. Denn eine langfristige Strategie lasse sich nicht nur in diesem Medienhaus jenseits der Renditeoptimierung schon lange nicht mehr erkennen. Zukunftsvisionen würden jetzt gebraucht, damit die verschiedenen Blickwinkel durch unterschiedliche Medien im Lokalen erhalten blieben. Qualitätsjournalismus sei dabei Voraussetzung.
Es werde ein Konzept im Ruhrgebiet gebraucht, lokalen Journalismus auf andere finanzielle Füße zu stellen, Stichworte sind hier Gemeinnützigkeit und Stiftungen. So könne man Gründer unterstützen, die auch das Risiko eingehen, mit ihren digitalen Produkten zu scheitern. Bislang fehle es im Ruhrgebiet an einer Strategie. Diese müsse entwickelt werden, wozu man sehr gut ein Modellprojekt schaffen könnte, das in einem kleinen überschaubaren lokalen Raumes experimentell ausprobiert werden könnte.
Kontakt: Beate Krämer, Pressereferentin, 0211 233 99-200