Trauer um WAZ-Verleger Günther Grotkamp

WAZ-Verleger Günther Grotkamp. Foto: Jakob Studnar, FUNKE Foto

Im Alter von 96 Jahren verstarb am 13. Mai Günther Grotkamp. Er stand über vier Jahrzehnte an der Spitze des WAZ-Konzerns in Essen. „Mit Grotkamp verliert NRW eine seiner prägenden Verlegerpersönlichkeiten und einen streitbaren Geist“, sagte Volkmar Kah, Geschäftsführer des Landesverbandes NRW im Deutschen Journalisten-Verband (DJV-NRW).

Günther Grotkamp kam 1960 als Justiziar und Personalchef zur Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Nach dem Tod des WAZ-Mitbegründers Jakob Funke wurde er dessen Nachfolger als Geschäftsführer und baute den Verlag in 25 Jahren durch zahlreiche Zukäufe – unter anderem von NRZ, WP und WR, sowie zahlreiche Yellow Press- und TV-Zeitschriften – zu einem bedeutenden Medienkonzern aus. Mit seiner Verlagspolitik und als wichtigster Berater seiner Frau Petra, der jüngsten Tochter von Jakob Funke, schuf er die Basis für die heutige FUNKE Mediengruppe.

Als wegweisend in der Branche gilt nach wie vor das von ihm entwickelte „WAZ-Modell“, mit dem er Verlagstitel zusammenführte und dabei kluge Synergien herstellte, ohne jedoch die Unabhängigkeit der betroffenen Redaktionen zu beeinträchtigen. „Mit seinem erfolgreichen WAZ-Modell zeigte Grotkamp, wie man auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten Pressevielfalt sicher kann. Das ist bis heute beispielhaft“, so Geschäftsführer Kah. Der DJV-NRW kondoliert der Familie Grotkamp und der Funke Mediengruppe zu ihrem Verlust.