Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

Öffentlich-rechtlicher Newskanal #3sechzich

WDR will an die Generation YouTube ran

20.01.2015

Auf der Suche nach jungem Publikum schlägt der WDR neue Wege ein: "WDR #3sechzich" heißt ein neues Format, das der Sender künftig täglich am Abend auf YouTube einstellen will. Präsentiert werden zwei bis vier Minuten lange Stücke, in denen sich junge Presenter mit einem Thema auseinandersetzen. Am ehesten könne man sich den Kanal "wie ein öffentlich-rechtliches LeFloid vorstellen", schreibt Dennis Horn im WDR-Blog Digitalistan und ergänzt, "ohne den Kollegen vorwerfen zu wollen, ihn einfach zu kopieren, denn Nachrichten und Kommentare an sich sind natürlich kein neues Konzept".Neben dem YouTube-Kanal wollen die Macher von WDR #3sechzich auch bei Instagram aktiv sein - mit dem Format InstaNews, das bis zu drei Mal am Tag aktualisiert wird: Mit Bildern und Texten sollen aktuelle Nachrichten in 15 Sekunden so erzählt werden, dass man sie auch am Smartphone gut aufnehmen kann.Die Idee hinter WDR #3sechzig und ItNews: Die Nachrichtenwelt dahin tragen, wo sich junge, fernsehferne Menschen bevorzugt bewegen. Denn ein Teil der Gesellschaft wird durch lineares Fernsehen kaum noch erreicht (siehe auch Thema JOURNAL 6/14: "Wie Inhalte und Zuschauer zueinander finden").Um die zu erreichen, will der WDR mit seinem Knowhow und Inhalten "etwas machen, das für Leute zwischen 20 und 30 interessant ist", heißt es. Man versuche, "die Leute da abzuholen, wo sie im Internet sind. Gerade die sozialen Netzwerke funktionieren nicht über sachliche Information allein, sondern über Haltung, Austausch und Diskussion." Der Dialog über soziale Netzwerke sei deswegen wichtiger Bestandteil von WDR #3sechzich.Das Projekt ist Teil der 360-Grad-Verbreitung, die WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn als ein strategisches Ziel ausgerufen hat – daher auch der Titel WDR #3sechzich. Das Projekt soll nach Informationen des Mediendienstes DWDL zunächst auf ein Jahr angelegt sein. Dann wird sich auch absehen lassen, ob es dem WDR gelingt, eine Community aufzubauen, oder ob der Sendername in der Zielgruppe nur abschreckt.

Medienszene