DJV-NRW fürchtet um Arbeitsplätze der Bildredakteure bei Springer
Wer liefert in Zukunft Bild-Material nach Berlin?
Neue Details im Zusammenhang mit den angekündigten Entlassungen von zahlreichen Mitarbeiter*innen beim Springer-Verlag sind heute bekannt geworden. Rund 50 Millionen Euro will Springer mit Personalabbau und Umstrukturierungen im Verlag insgesamt einsparen. Bei Bild in Berlin soll ein zentrales Fotokompetenzzentrum entstehen. Die Fotograf*innen von Springer in Essen, NRW, werden nach DJV-Informationen voraussichtlich vom Personalabbau betroffen sein. Die Kolleg*innen aus Essen zumindest sind bislang nicht angesprochen worden, mit nach Berlin zu kommen, um dort tätig zu werden.
„Der Verdacht liegt nahe, dass unsere Kolleg*innen aus NRW im schlimmsten Fall entlassen werden und dann lediglich als Freie wieder beschäftigt werden, um das notwendige Bildmaterial aus unserem Bundesland zu liefern“, kommentiert Frank Stach, Landesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW (DJV-NRW) diese Nachricht. „So betreibt der Springer-Verlag weitere Tarifflucht. Bewährte und qualifizierte Journalist*innen so zu behandeln, ist für so ein großes und renommiertes Medienhaus einfach nur unwürdig.“
Der Bundesverband des DJV hatte bereits in vorangegangenen Pressemitteilungen die Umbaumaßnahmen auf dem Rücken der Belegschaft des Verlags verurteilt und seine Forderung an den Springer-Konzern bekräftigt, beim Unternehmensumbau auf Kündigungen zu verzichten.
NRW nicht als einziges Bundesland betroffenBILD Chemnitz wird aufgegeben. Die AutoBild soll 39 redaktionelle Arbeitsplätze einbüßen, die Redaktion der ComputerBild wird um 13 Stellen reduziert, die Redaktion der Welt um 30 Stellen.
Nach dem Einstieg des Finanzinvestors KKR will Vorstandschef Mathias Döpfner den Springer-Verlag, der zuletzt 3,2 Milliarden Euro umsetzte, grundlegend umbauen – zulasten der Belegschaft.
Kontakt: Beate Krämer und Marie Kirschstein, Tel. 0211 23399-200