DJV-NRW kritisiert Aufgabe der WA-Lokalredaktion
Werne wird zur Ein-Zeitungs-Stadt
Ab heute, Mittwoch (15. April), wird die Zeitungslandschaft der 30.000-Einwohner-Stadt Werne zur Einheitswüste: Der Westfälischen Anzeiger schließt seine Lokalredaktion Werne/Herbern und lässt lokale Inhalte vom örtlichen Konkurrenten, den Dortmunder Ruhrnachrichten, zuliefern. Der Deutsche Journalisten-Verband NRW (kurz DJV-NRW) kritisiert, dass deren Redaktion ab sofort die einzige vor Ort ist und auch Werne zu einer Ein-Zeitungs-Stadt mutiert. Die Kolleg*innen des Westfälischen Anzeigers werden auf andere Standorte verteilt oder gehen in den Ruhestand. Der DJV-NRW fordert ausdrücklich dazu auf, auch für die frei beschäftigten Kolleg*innen Verantwortung zu übernehmen. „Wir bieten unseren Kolleg*innen selbstverständlich an, Ihnen beratend zur Seite zu stehen.“, sagt dazu DJV-NRW Justiziar Christian Weihe.Der Verband kritisiert weiter, dass der zur Ippen-Gruppe gehörige Verlag des Westfälischen Anzeigers keine Lösung gefunden haben, um Werne eine zweite journalistische Stimme zu erhalten. „Das ist vor allem erneut ein Verlust von Medienvielfalt in Nordrhein-Westfalen. Wieder fällt einem Verlag nichts anderes ein, als Inhalte zuzukaufen und Stellen zu streichen“, urteilt Frank Stach, Landesvorsitzender des DJV-NRW. Die zahlreichen Deals zwischen den NRW-Zeitungshäusern beobachtet der DJV-Landesverband weiterhin mit Sorge. Mit dem rasanten Abbau von noch mehr redaktionellen Arbeitsplätzen im Lokalen muss jetzt Schluss sein. Immer mehr Zeitungen in NRW bestehen komplett oder teilweise aus zugekauften Inhalten. Schleichend werden so die Gebiete nach und nach untereinander neu aufgeteilt. Werne trifft es innerhalb eines Jahres schon zum zweiten Mal: Bereits 2019 war hier die Wochenzeitung „Werne am Sonntag“ eingestellt worden.Ansprechpartnerin: Marie Kirschstein, Referat Kommunikation und Marketing, zentrale@djv-nrw.de