JOURNAL 6/17
Wirtschaft im Regionalen: Wo die Kleinen glänzen könn(t)en
Titelbild: Enrico Klinkebiel
Die spannenden Geschichten sind vor der Tür zu finden. Das muss nicht immer in den Metropolen sein, sondern geht auch in der tiefsten Provinz. Nur: Es muss jemand hinschauen und die Geschichte aufschreiben. Das gilt auch für die Wirtschaftsberichterstattung. Für die Titelgeschichte von JOURNAL 6/17 - Darf's was mehr sein? - hat Werner Hinse sich angeschaut, wie gut gerade kleinere Lokalzeitungen mit ausgedünnten Redaktionen die regionale Wirtschaft abbilden (können). Die Bilanz ist eher ernüchternd.
Immer unter Stress arbeiten und mit den Ergebnissen vor einer kritischen Öffentlichkeit bestehen müssen: Kaum überraschend, dass Journalistinnen und Journalisten gefährdet sind „auszubrennen“. Das gilt im besonderen Maße für Freie, von denen viele unter finanziellem Druck stehen, sich einem hohen Arbeitspensum unterwerfen und kaum abschalten können. Die Gefahr des Ausbrennens ist nicht an die Zahl der Berufsjahre gekoppelt. Auch Jüngere sind betroffen, zeigt Daniela Lußaßen-Held im Beitrag Hochseil ohne Netz.
Wie sähen bessere Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten aus? Wohin geht die Reise für den Nachwuchs? Und wie entwickelt sich die Medienbranche mit ihren vielen Facetten überhaupt weiter? Mit diesen und vielen anderen Fragen hat sich im November der diesjährige Journalistentag in Duisburg beschäftigt. Schwerpunktthemen waren unter anderem der öffentlich-rechtliche und der private Rundfunk sowie die Pressefreiheit in der Türkei und anderwo. Insgsamt bot der Tag 21 Foren, Gespräche und Workshops. Einen Überblick gibt es hier - mit eine Fotoleiste, Links zu mitgeschnittenen Diskussionen und dem JOURNAL-Beitrag Traum und Realität (pdf) von Werner Hinse, Anna von Garmissen und Corinna Blümel.
Mit der Zukunft der Branche hat sich auch der DJV auf seinem Verbandstag beschäftigt und dafür wichtige Weichen gestellt. Zu guten Arbeitsbedingungen gehört auch ein ordentlicher Tarifvertrag, wie er jüngst im Lokalfunk abgeschlossen wurde. Um einen solchen kämpfen auch die Beschäftigten der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft (RRG), der gemeinsamen Tochtergesellschaft von DuMont und Heinen-Verlag, in der mittlerweile sechsten Verhandlungsrunde.
Mit den Tarifen und den anstehenden Betriebsratswahlen beschäftigt sich auch Karlheinz Stannies in seiner Glosse und der Karikatur. Und genau das macht Gewerkschaft aus, schreibt der Landesvorsitzende Frank Stach in seinem Editorial: Vielfalt und Solidarität.
Das und mehr bietet das JOURNAL 6/17, das unter journal-nrw.de auch im Netz zu finden ist. In der Printausgabe finden Mitglieder weitere Texte und Meldungen, unter anderem aus den Ortsvereinen.