Auftakt zum dreitägigen Warnstreik
200 Redakteur:innen demonstrieren vor Funke-Konzernzentrale
Mit einer Demonstration von knapp 200 Redakteur:innen vor der Konzernzentrale in Essen hat heute ein dreitägiger Warnstreik in den Betrieben der Funke Mediengruppe in NRW begonnen. „Macht uns endlich ein faires Angebot!“, forderten die Beschäftigten von WAZ, WP, NRZ und der Funke Medien NRW GmbH das Management auf. Die Journalist:innen kämpfen für Haustarifverträge, die sich am Niveau des Flächentarifvertrags orientieren.
Auf ihren Demo-Plakaten machten die streikenden Tageszeitungsjournalist:innen ihrem Ärger über die Vorstellungen des Arbeitgebers Luft, die erheblich schlechtere Arbeitsbedingungen und niedrigeres Gehalt für Neueinstellungen in den Redaktionen bedeuten würde. „Frau Becker, halten Sie Ihr Wort! Kehren Sie in den Flächentarifvertrag zurück!“, stand darauf an die Verlegerin gerichtet, die aus dem Verlegerverband ausgetreten ist und Tarifflucht begangen hat. In Richtung des Konzerngeschäftsführers hieß es: „Herr Rüth, lenken Sie ein!“
Der zweite Warnstreik in den Betrieben der Funke Mediengruppe NRW in der laufenden Tarifrunde hat heute Morgen um 5 Uhr begonnen und endet am Freitag um 24 Uhr. Nach der gemeinsamen Auftaktveranstaltung aller Streikenden vor der Funke-Zentrale sind morgen dezentrale Streikaktionen in Essen, Siegen und Hagen geplant. Einige der betroffenen Tageszeitungen haben bereits angekündigt, dass sie in den nächsten Tagen streikbedingt mit dezimierten Printausgaben und einem ausgedünnten Onlineangebot rechnen.
„Die Beschäftigten haben Funke schon am ersten Streiktag deutlich gezeigt, was sie von dem gestrigen Tarifangebot der Arbeitgeber halten – nämlich nichts!“, kommentiert DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Sie sind sauer, dass das Management nur kosmetische Veränderungen an seinem ersten, wirklich unterirdischen Angebot vorgenommen hat und zeigen sich entschlossen, weiter für Haustarifverträge zu kämpfen, die sich am Niveau der Flächentarifverträge orientieren.“
In der gestrigen vierten Runde der Tarifverhandlungen hatte das Funke-Management ein Tarifangebot mit einem etwas höheren Einstiegsgehalt vorgelegt. Funke will allerdings neu eingestellten Redakteur:innen grundsätzlich spürbar weniger Gehalt zahlen, die Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden erhöhen und das Weihnachts- und Urlaubsgeld ersatzlos streichen.
„Mit einer derart solidarischen Belegschaft ist ein solch fataler Einschnitt aber nicht zu machen“, betont Kah. „Daran beißt sich Funke die Zähne aus.“
Alle weiteren Infos über die Tarifflucht von Funke und unsere Forderungen in der Tarifrunde auf http://www.djv-nrw.de/funke .
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