Tarifverhandlungen im NRW-Lokalfunk stocken
Arbeitgeber dürfen Lokalfunk nicht vor die Wand fahren
Kein neues Angebot haben die Arbeitgeber in der dritten Gesprächsrunde zum Gehaltstarifvertrag im NRW-Lokalfunk am Montag, 26. August, vorgelegt. Stattdessen drohen sie mit dem Scheitern der Verhandlungen. Der Deutsche Journalisten-Verband NRW (DJV-NRW) fordert die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW (TGL) im Sinne seiner Beschäftigten auf, schnellstmöglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir haben den Verhandlungstisch nicht verlassen und sind die treibende Kraft für konstruktive Gespräche“, betont DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah.
„Wer sich vom ersten Angebot von umgerechnet einem Prozent Gehaltserhöhung pro Jahr nicht wegbewegt, sind die Arbeitgeber. Auch nach der Streikwelle in bisher 13 Sendern kamen sie den Beschäftigten am Montag nicht entgegen, verließen den Verhandlungstisch und brachen die Verhandlungsrunde ab", stellt Kah klar. Die TGL hatte nach den Tarifverhandlungen am 26. August in einer Pressemitteilung den DJV-NRW aufgefordert, seine „Blockadehaltung zur rituellen ersten Forderung aufzugeben und für konstruktive Gespräche“ an den Verhandlungstisch zurückzukehren“.
„Wer den DJV-NRW zu konstruktiver Verhandlungsführung auffordert, sollte keine Halbwahrheiten verbreiten. Angesichts des immer noch aktuellen, unangemessenen Angebots der Arbeitgeberseite aus der vorherigen Verhandlungsrunde, muss man wohl kaum darüber streiten, wer hier wen mit Unsicherheiten zurücklässt. Und doch kann man dies nur als Affront begreifen! Wenn jemand mit Machtspielen und Spardruck für Unsicherheit sorgt, dann die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW“, so Verhandlungsführer Kah weiter.
„Unsere Kolleg:innen leisten jeden Tag einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft und haben dafür seitens ihrer Arbeitgeber Verantwortungsbewusstsein, Loyalität und ein faires Angebot verdient. Stattdessen möchte man jene, ohne die im Lokalfunk gar nichts ginge, mit einem Prozent pro Jahr abspeisen. Und dass, obwohl es jetzt schon schwierig genug ist, als Lokalfunker:innen den Lebensunterhalt zu bestreiten.“
„Im Sinne aller kann man nur hoffen, dass sich diejenigen durchsetzen, denen klar ist, dass man mit Angeboten wie diesem das gesamte wertvolle System des NRW-Lokalfunks vor die Wand fahren würde. Wir werden uns nicht aus dem Tarif drängen lassen. Jenen, die durch gezielte Provokationen versuchen, den Flächentarif Lokalfunk generell zu gefährden, muss klar sein, dass sie damit unsere Medienvielfalt in NRW bedrohen. Wir fordern die Tarifgemeinschaft Lokalfunk NRW dazu auf, nun dringend mit uns weiter zu verhandeln."
Alle Informationen zur Gehaltstarifrunde der NRW-Lokalfunksender und unsere Forderungen auf unserer Webseite: https://www.djv-nrw.de/lokalfunk
Kontakt für Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-0, Email: information@djv-nrw.de