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Warnstreik an Tageszeitungen in NRW beginnt

„Die Verleger schlagen vor, dass wir fünf Jahre umsonst arbeiten!“

10.04.2025
Ansprechpartner*in
Carmen Molitor

Aus Protest gegen die drastische Forderung der Tageszeitungsverleger nach massiven Gehaltssenkungen legen am Freitag auch in NRW Redakteur:innen die Arbeit nieder. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat in der aktuellen Flächentarifrunde zusammen mit der dju in ver.di für den 11. April ab Mitternacht an Tageszeitungen in Ostwestfalen-Lippe (OWL) und Köln zu eintägigen Warn- und Solidaritätsstreiks aufgerufen. In Bayern und Baden-Württemberg sind ebenfalls Beschäftigte im Ausstand.

Am ersten Warnstreik in NRW in dieser Tarifrunde beteiligen sich in OWL Redakteur:innen der Tageszeitungen Neue Westfälische (NW), Haller Kreisblatt und Der Patriot. In Köln gibt es Warnstreiks bei der Rheinischen Redaktionsgemeinschaft GmbH (RRG), dem Heinen Verlag (Kölnische Rundschau) und M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung (Kölner Stadt-Anzeiger). Zu Solidaritätswarnstreiks sind die nicht tarifgebundenen NW-Töchter OWL-Digital und die Redaktionsgemeinschaft der ostwestfälisch-lippischen Verlage aufgerufen.

Auch in Bayern und Baden-Württemberg treten vor der fünften Verhandlungsrunde (14.4.2025) Tageszeitungsjournalist:innen in den Ausstand. Anlass sind die Forderungen des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in der laufenden Gehaltstarifrunde für Tageszeitungen. Die Arbeitgeber wollen schmerzhafte finanzielle Einschnitte vor allem für Neueinstellungen durchsetzen. Aber – und das hat es so noch nie gegeben - auch bereits angestellte Kolleg:innen wären von den erheblichen Einbußen betroffen, sofern sie die letzte Gehaltsstufe noch nicht erreicht haben.

„Unsere Verleger schlagen vor, dass neu eingestellte Redakteur:innen in ihrem Berufsleben fünf Jahre lang umsonst arbeiten“, fasst der stellvertretende Vorsitzende des DJV in NRW, Stefan Lenz von der RRG in Köln, zusammen. „Denn, wer sein Berufsleben lang nach dem aktuellen Tarifvorschlag des BDZV bezahlt würde, müsste 35 Jahre für ein Gesamtgehalt arbeiten, das er nach dem gültigen Flächentarifvertrag bereits nach 30 Jahren erreicht.“

Der BDZV-Vorschlag bedeutet für alle, die Ende Dezember 2024 noch nicht in der höchsten Gehaltsgruppe waren, massive Verschlechterungen. „Solche Ideen bringen die Tageszeitungen nicht weiter!“, warnt Tarifkommissionsmitglied Stefan Lenz. „Sie zeugen viel mehr von enttäuschend wenig Respekt für den Wert des Journalismus und die gute Arbeit der Redakteur:innen in einem immer herausfordernden Berufsalltag.“

Alle Informationen zur Gehaltstarifrunde und dem Warnstreik: www.djv-nrw.de/tageszeitungen 

Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, Email: information@djv-nrw.de .

Foto: Quentin Bröhl

Deutscher Journalisten-Verband, Landesverband NRW e.V.
Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf
Tel: 0211/233 99-0, information@djv-nrw.de

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