Streik und Protestaktion am WDR-Studio Essen
Die WDR-Freien gehören zu uns, Tom Buhrow!
Mit einer Protestaktion vor dem Landesstudio Essen wollen Journalist:innen des WDR heute um 14:30 Uhr den WDR-Intendanten Tom Buhrow persönlich mit ihren Forderungen zum Vergütungstarifvertrag konfrontieren. Als Reaktion auf das jüngste Angebot der Geschäftsleitung sind am heutigen 29. August festangestellte und arbeitnehmerähnliche freie Journalist:innen sowie Volontär:innen des WDR aus dem Landesstudio Essen am Nachmittag in den Warnstreik getreten.
„Den WDR-Intendanten erwartet ein lautstarker Protest, wenn er heute zu einem Treffen mit 40 Wirtschaftsvertreter:innen ins Essener Landesstudio kommt. Denn die festangestellten Journalist:innen und die vielen arbeitnehmerähnlichen Freien, deren Arbeit ganz wesentlich die Qualität des WDR-Programms ausmacht, sind mehr als enttäuscht über den bisherigen Verlauf der Tarifverhandlungen“, sagt DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. Die Geschäftsleitung hatte bei der Verhandlungsrunde am 16. August ein sehr mageres Tarifangebot auf den Verhandlungstisch gelegt, das die Abkehr von der traditionellen Orientierung am Abschluss im Öffentlichen Dienst bedeutet. „Zuletzt hat der Sender obendrein die arbeitnehmerähnlichen Freien von dem Angebot ganz ausgeschlossen“, ergänzt Kah. „Auf diesen Spaltversuch reagieren die Kolleg:innen jetzt mit einem erneuten Warnstreik. Sie fordern heute von ihrem Intendanten ganz unmittelbar: Machen Sie sich für ein weit besseres Angebot stark, Herr Buhrow, und schließen Sie die freien Kolleg:innen mit ein, denn sie gehören zu uns und verdienen ebenso Sicherheit und Perspektive.“ Aktuell weigert sich der WDR, seinen über 2.500 arbeitnehmerähnlichen Freien überhaupt ein Angebot zu machen. Der Sender behält sich weiter vor, sich nach gar keinem mit den Gewerkschaften gemeinsam beschlossenen Honorarrahmen mehr zu richten, wenn sie nicht bald nachgeben.
Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) hat gemeinsam mit den Gewerkschaften ver.di und VRFF am heutigen 29. August die arbeitnehmerähnlichen Freien und die festangestellten journalistisch Beschäftigten sowie die Volontär:innen des WDR im Landestudio Essen von 14 bis 21 Uhr zum Warnstreik aufgerufen. Die zentrale Streikkundgebung findet von 14 Uhr bis 18 Uhr direkt vor dem WDR-Landesstudio Essen statt. Gegen 14.30 Uhr wollen die Streikenden dort WDR-Intendant Tom Buhrow und die Chefredakteurin der WDR-Landesprogramme Gabi Ludwig empfangen, die sich im Rahmen der losen Veranstaltungsreihe „WDR trifft…“ mit 40 Vertreter:innen aus NRW-Wirtschaftsunternehmen am Nachmittag im Studio austauschen wollen.
In der sechsten Verhandlungsrunde zum Vergütungstarifvertrag am 16. August 2024 hatte der WDR eine garantierte Tarifsteigerung von 4,71 % ab 1. Oktober 2024 bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. Weitere 2,46 % lineare Steigerung ab 1. Januar 2026 will der Sender nur zugestehen, wenn es zur von der KEF vorgeschlagenen Anpassung des Rundfunkbeitrags kommt. Die Gewerkschaften lehnen das Angebot ab und fordern im Wesentlichen eine Erhöhung, die an den Abschluss des Öffentlichen Dienstes angelehnt ist. Dieser umfasst ein Gesamtvolumen von 11,11 % bei einer Laufzeit von 25 Monaten und enthält unter anderem eine Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro netto. „Das ist die Richtung, in die die Verhandlung für uns weitergehen wird“, kündigt Volkmar Kah an.
Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, Email: information@djv-nrw.de .