Gehaltstarifverhandlung für Beschäftigte im Lokalfunk NRW
„Angebot der Arbeitgeber ist ein Affront“
Begleitet von einem Protest von Lokalfunker:innen aus ganz NRW sind die Verhandlungen zum Gehaltstarif für die Beschäftigten des NRW-Lokalfunks am Montag in die zweite Runde gegangen. Über das Angebot der Arbeitgeber zeigte sich der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband NRW (DJV-NRW) entsetzt.
Gleich nach der Frühschicht hatten sich Lokalfunker:innen aus ganz NRW auf den Weg nach Düsseldorf gemacht, um ihre Tarifkommission in der zweiten Runde der Gehaltstarifverhandlungen für die Beschäftigten des NRW-Lokalfunks zu unterstützen und für ihre Forderungen zu demonstrieren. Ihr Frust war groß, als sie von dem jüngsten Angebot der Arbeitgeber erfuhren: „Das ist kein Angebot, sondern einfach nur lächerlich, eine Frechheit!“ So der Tenor.
Denn ganze 1,5 Prozent Tarifsteigerung ab dem 1. Juli 2024 und weitere 1,5 Prozent lineare Erhöhung zum 1. Juli 2025 bei einer Laufzeit von drei Jahren war alles, was die Arbeitgebervertreter der Tarifgemeinschaft Lokaler Rundfunk (TGL) ihren Beschäftigten nach sechs Jahren extremer Lohnzurückhaltung bei explodierenden Kosten zugestehen wollen. Für Beschäftigte an Sendern, die mindestens 200.000 Euro Gewinn machen, soll es zudem zwei Einmalzahlungen von 500 Euro geben.
Ein „Angebot“, das selbst erfahrene Tarifverhandler:innen nahezu fassungslos zurücklässt. „Das ist schon ein Affront und ein Zeichen dafür, dass die Arbeitgebervertreter im Lokalfunk ihre Belegschaften weder schätzen noch ernst nehmen“, kommentierte DJV-NRW-Verhandlungsführer Volkmar Kah. Der DJV-NRW fordert für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 12% bei einer einjährigen Laufzeit und eine angemessene Inflationsausgleichsprämie. Auch sachliche Argumente und ein Appell an ihre soziale Verantwortung konnten die Arbeitgeber nicht auf einen konstruktiven Verhandlungspfad zurückbringen. Und so endete die zweite Verhandlungsrunde nach knapp einer Stunde.
„Wir machen uns große Sorgen um den Bestand des Systems“, betonte Kah. „Auf der einen Seite lassen sich die Sender Gewinnmargen von perspektivisch zehn Prozent garantieren und drohen ansonsten mit Zusammenlegung. Auf der anderen Seite sparen sie an denen, die den Lokalfunk zum erfolgreichsten Radio in Deutschland machen. Das führt schon jetzt dazu, dass immer mehr Beschäftigte dem System den Rücken kehren.“
Aktuelle Informationen rund um den NRW-Lokalfunk gibt es unter www.djv-nrw.de/lokalfunk.
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