Kölner Stadt-Anzeiger kündigt Outsourcing von Magazin-Redaktion an
DJV-NRW: „Schockierend stilloser Umgang mit Beschäftigten“
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Der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) setzt die Beschäftigten seiner Magazin-Redaktion vor die Tür und lässt die Inhalte für das Ressort „Ratgeber, Magazin, Freizeit“ ab Juli von externen Dienstleistern zuliefern. Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) protestiert energisch gegen den schockierend stillosen Umgang des DuMont-Verlags mit seinen Redakteur:innen.
„Was die Geschäftsführung der KStA Medien als nötige redaktionelle Umstrukturierung verkaufen will, ist in Wahrheit der traurige schleichende Ausverkauf der redaktionellen Qualität einer der wichtigste Tageszeitungen des Rheinlands“, kommentiert der stellvertretende Landesvorsitzende des DJV-NRW, Stefan Lenz. „Es ist schockierend zu sehen, wie kaltschnäuzig und respektlos der Arbeitgeber wieder mit Redakteurinnen und Redakteuren umgeht.“
Thomas Schultz-Homberg, CEO der KStA Medien, hatte am Donnerstag die Mitarbeiter:innen in einem kurzen Meeting über den Personalabbau im Magazin-Ressort sowie in der manuellen Korrektur und Bildbearbeitung informiert und erklärt, dass man bestimmte Leistungen nicht mehr von der Redaktion selber ausführen lassen wolle, sondern „durch Dritte bzw. automatisierte Prozesse“. Rückfragen der Beschäftigten ließ er nicht zu, Worte des Bedauerns fand er keine. Betroffen sind 13 Beschäftigte.
„Wenn obendrein der kommissarische Chefredakteur Christian Hümmeler diese Entlassungen als eine Weiterentwicklung des Blattes im Sinne der Leserinnen und Leser darstellt, ist das wirklich ein starkes Stück!“, betont Stefan Lenz. „Im Sinne der Leserschaft wäre es eher, die Manpower und redaktionelle Qualität zu stärken und nicht, ihre Redakteur:innen vor die Tür zu setzen.“
Das überraschende Ende der eigenen Magazin-Redaktion ist schon der zweite Paukenschlag im KStA innerhalb weniger Wochen: Kurz vor Ostern hatte der Arbeitgeber angekündigt, der Online-Redaktion die hauseigenen Vermarkter vor die Nase zu setzen, um den Digitalauftritt stärker nach kommerziellen als nach journalistischen Kriterien auszurichten. „Jetzt folgt das eiskalte Outsourcing des Magazin-Ressorts. Was kommt als nächstes? Übernimmt die KI?“, fragt Stefan Lenz. „Auf dem Weg, die Zukunft der Tageszeitung zu sichern, ist der KStA aus unserer Sicht bisher leider als Geisterfahrer in die falsche Richtung unterwegs.“
Das Justiziariat des DJV-NRW befindet sich in enger Absprache mit dem Betriebsrat und steht betroffenen Mitgliedern beim KStA beratend zur Seite.
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