Einsatz für die Pressefreiheit dringend von Nöten
DJV-NRW verurteilt Übergriffe auf zwei Journalisten in NRW
Binnen weniger Tage sind in NRW gleich zwei Journalisten Opfer gewalttätiger Übergriffe geworden. Ein Journalist der Dortmunder Agentur news4 Video-Line ist in der Nacht zu Donnerstag (8./9. Mai) beim Stadtfest Maiwoche in Herdecke schwer verletzt worden. Der Täter schlug dem Reporter mehrfach ins Gesicht und brach ihm die Nase, weil er dachte fotografiert worden zu sein. Ein Reporter von Radio Duisburg wurde am Sonntag (12. Mai) beim letzten Heimspiel des MSV Duisburg nach dem sicheren Abstieg in die Regionalliga geschlagen und getreten. Neben ihm wurden weitere Menschen durch die gewalttätigen Ausschreitungen verletzt.
„Es ist erschreckend, in welcher Häufigkeit und Härte unsere journalistischen Kolleg:innen attackiert werden. Die Pressefreiheit steht weiterhin unter großem Druck. Journalist:innen werden in diesem Jahr zunehmend auf Demos oder im Netz beschimpft und bedroht. Das ist ein Thema, was uns alle angeht. Und da müssen wir dringend dran“, so Volkmar Kah, Geschäftsführer des Deutschen Journalistenverbands, Landesverband NRW (DJV-NRW).
Wenige Wochen nach dem Tag der Pressefreiheit (3. Mai), bei dem Deutschland zumindest zwischenzeitlich zurück in die Top 10 rutschte, lässt wenig auf ein ähnlich besseres Ergebnis für das aktuelle Jahr hoffen. In NRW sowie in vielen anderen Bundesländern beobachtet der DJV wieder häufiger Pöbeleien, Bedrohungen und Angriffe gegen Medienschaffende.
„Dabei ist Qualitätsjournalismus durch unabhängige Medien ist wichtiger denn je. Dafür müssen alle zusammen anpacken: vor allem die verantwortliche Politik und die Arbeitgeber, die gerne Sparvorhaben vor Schutz der Kolleg:innen und Medienvielfalt stellen. Aber auch wir alle, in dem wir uns für die Pressefreiheit engagieren“, so Kah weiter.
Insbesondere mit Angeboten der politischen Bildung möchte der DJV-NRW gemeinsam mit Partner:innen, wie der Landesanstalt für Medien und ihrem Programm „Verfolgen statt nur Löschen“, die demokratische Debattenkultur stärken und für den demokratischen Wert einer freien und unabhängigen Presse sensibilisieren. In Zusammenarbeit mit dem Verband der Volkshochschulen und der Initiative Journalismus macht Schule finden zudem regelmäßig Aktionen und Veranstaltungen statt, die sich ausdrücklich auch an Bürgerinnen und Bürgern richtet.
Doch der DJV-Landesverband in NRW bietet immer wieder auch ganz konkret Hilfe an. Etwa mit der Notfallkarte für Mitglieder. Ab sofort ist am Wochenende eine spezielle Rufnummer geschaltet, an die sich Mitglieder nach Angriffen oder Bedrohungen wenden können, wenn sie Hilfe oder Beratung brauchen. Das Justiziariat des DJV steht von Übergriffen betroffenen Medienschaffenden zudem beratend zur Seite. Alle Infos gibt es unter: www.djv-nrw.de/hilfe.
Kontakt für Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-0, E-Mail: marie.kirschstein@djv-nrw.de.
Deutscher Journalisten-Verband, Landesverband NRW e.V. Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf Tel: 0211/233 99-0, information@djv-nrw.de