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Redakteur:innen wehren sich gegen Schmalspurtarif

Drei Tage Streik bei Funke-Blättern

06.08.2024

Enttäuschendes Arbeitgeberangebot: Bei den Verhandlungen um Haustarifverträge in den Betrieben der Funke Mediengruppe in NRW kommt es ab morgen zu einem dreitägigen Warnstreik. Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) hat dazu die Redakteur:innen von Westdeutscher Allgemeiner Zeitung (WAZ), Westfalenpost (WP), Neue Ruhr/Rhein Zeitung (NRZ) und der FUNKE Medien NRW GmbH aufgerufen.

"Funke bewegt sich immer noch nicht auf die Forderungen der Beschäftigten zu“, betont DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. Auch mit dem heute vorgelegten, nur leicht modifizierten Tarifangebot liegt der Verlag weiter meilenweit von den Versprechen entfernt, die er den Beschäftigten nach der Flucht aus dem Flächentarifvertrag gemacht hatte. „Angeblich sollte es ja in der Folge keine Spar-Gehälter für neue Redakteur:innen geben“, sagt Kah. „Jetzt will Funke die Neueinstellungen doch mit einem Schmalspurtarifvertrag abfertigen. Das geht gar nicht! Wir kämpfen weiter um Haustarifverträge, die sich am Niveau der jeweils geltenden Flächentarifverträge orientieren.“

Der Warnstreik wird von Mittwoch, 5 Uhr, bis Freitag, 24 Uhr, dauern. Zum Streikauftakt am 7. August versammeln sich die Streikenden aller Funke-Betriebe in NRW ab 11.30 Uhr in Essen vor der Konzernzentrale am Jakob-Funke-Platz zu einer Demonstration. Am Donnerstag und Freitag wird es an den Standorten in Essen, Hagen und Siegen dezentrale Streiklokale geben.  

Bereits mit ihrem eintägigen Warnstreik am 3. Juli hatten über 200 Redakteur:innen den Plänen zu einem neuen Gehaltsmodell, mit dem Funke eine erheblich geringere Bezahlung und eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in den Redaktionen etablieren will, die Rote Karte gezeigt. Wie nach dem Streik angekündigt, legte das Management in der heutigen vierten Tarifrunde ein neues Angebot auf den Tisch.

„Aber auch das war ernüchternd: Lediglich beim Einstiegsgehalt hat der Verlag etwas mehr angeboten. Aber sonst bleibt die Horrorliste gleich: Funke will weiterhin neu eingestellten Redakteur:innen spürbar weniger Gehalt zahlen, das Weihnachts- und Urlaubsgeld streichen und die Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden erhöhen. Allein diese Erhöhung entspricht rund 10 Prozent Gehaltseinbuße“, so Kah. „Der Hammer ist, dass der Arbeitgeber nur dann mit uns weiterverhandeln will, wenn wir ihm bei der Höhe der Gehälter für künftige Neueinstellungen entgegenkommen. Was die Beschäftigten davon halten, werden sie in den kommenden drei Tagen zeigen.“

„Bei Olympia sagt man dazu: ein ungültiger Versuch. Versuch‘s noch einmal, Funke! Da geht noch erheblich mehr“, kommentiert Kah.  

Die nächste Verhandlungsrunde ist für Anfang September verabredet. Alle weiteren Infos über die Tarifflucht von Funke und unsere Forderungen in der Tarifrunde auf http://www.djv-nrw.de/funke .

Wir laden Sie herzlich zur Berichterstattung ein und stehen für Rückfragen und Interviews gern zur Verfügung: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing,
Tel: 0211-23399-30, Email:
information@djv-nrw.de .

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