Über 200 Redakteur:innen streiken
Funke: Quittung für indiskutables Tarifangebot
Rote Karte für das Funke-Modell: Mehr als 200 Journalist:innen der Funke Mediengruppe in NRW beteiligen sich am heutigen Warnstreik, zu dem der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband NRW (DJV-NRW) aufgerufen hat. Sie protestieren gegen die von Funke geplanten künftigen Spar-Gehälter und eine deutliche Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen in den Redaktionen.
„Wer guten Journalismus in den Redaktionen kaputtsparen will, muss sich nicht wundern, wenn die Beschäftigten laut werden und sich dagegen wehren“, sagte DJV-NRW- Verhandlungsführer Volkmar Kah im zentralen Streiklokal „Freischütz“ in Schwerte, in dem sich 150 der insgesamt über 200 streikenden Journalist:innen versammelten. „Dass heute so viele Funke-Kolleg:innen streiken, ist die deutliche Quittung für das indiskutable Tarifangebot der Arbeitgeber - und ein deutliches Signal an das Management, vom geplanten Funke-Modell schnell wieder Abstand zu nehmen.“
In den laufenden Verhandlungen um Haustarifverträge in den Betrieben der Funke Mediengruppe in NRW hatte die Arbeitgeberseite Pläne für eine neue Gehaltsstruktur vorgelegt. Danach würden sich die Bedingungen für die Arbeit von Redakteurinnen und Redakteure bei Funke drastisch verschlechtern: spürbar weniger Gehalt, Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld, kürzere Kündigungsfristen und die Erhöhung der Arbeitszeit auf 40 Wochenstunden stehen auf der dieser Horror-Wunschliste der Arbeitgeber.
„Die Funke-Beschäftigten sind einfach empört über diese deutliche Geringschätzung ihrer Arbeit in den Redaktionen und haben diesen Plänen heute eine deutliche Absage erteilt“, betonte Volkmar Kah. „Ihre gute und engagierte Arbeit muss sich lohnen! Wir kämpfen in der nächsten Runde der Verhandlungen weiter um faire Haustarifverträge, die die gelten Flächentarifverträge anerkennen. Gute Arbeit verdient ein gutes Gehalt – das muss auch Funke mal begreifen!“
Durch den Streik werden morgen zahlreiche Ausgaben von Westdeutscher Allgemeiner Zeitung (WAZ), Westfalen Post (WP), Neue Ruhr/Rhein Zeitung (NRZ) und Publikationen der FUNKE Medien NRW GmbH erheblich dünner ausfallen als gewohnt. Vor allem die Lokalberichterstattung dürfte geringer sein. Auch die Nachrichten-Webseiten werden „mit reduziertem Umfang und nicht mit der gewohnten Aktualität berichten“, kündigte die WAZ an.
Die Funke Mediengruppe ist Ende 2022 aus dem Verlegerverband BDZV ausgetreten und erkennt den Flächentarifvertrag nicht mehr an. Alle weiteren Infos über die Tarifflucht auf djv-nrw.de/funke.
Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, Email: information@djv-nrw.de .
Deutscher Journalisten-Verband, Landesverband NRW e.V.
Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf
Tel: 0211/233 99-0, information@djv-nrw.de