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Sparkurs statt Wertschätzung

„So entwerten Arbeitgeber den Beruf“

17.07.2024

Fünf Tage Streik im WDR, Proteste der NRW-Lokalfunker:innen, Arbeitsniederlegung bei den Funke-Tageszeitungen: In den aktuellen Tarifverhandlungen brodelt es allerorten. „Die Arbeitgeber verstehen nicht, dass sie mit ihren kläglichen Angeboten den journalistischen Beruf generell entwerten“, sagt Volkmar Kah, Geschäftsführer des DJV-NRW. „Die besten Köpfe sehen so keine Perspektive im Journalismus!“

Ob nun bei den Tarifkämpfen im WDR, im NRW-Lokalfunk, beim Bundesanzeiger, ob bei Funke oder DuMont: Überall setzen die Arbeitgeber grade die Spar-Axt an, wenn sie mit den Beschäftigten verhandeln und erwarten, dass sich die Redakteur:innen mit minimalen Entgelterhöhungen und schlechteren Arbeitsbedingungen als bisher abspeisen lassen.

„Die Arbeitgeber verstehen dabei nicht, dass sie so dem journalistischen Beruf insgesamt einen Bärendienst erweisen“, betont Volkmar Kah. „Bei all den drängenden Herausforderungen, die die Branche zu bewältigen hat, um zukunftsfähig zu sein, muss sie ihre Beschäftigten mitnehmen. Stattdessen frustrieren die Arbeitgeber aber nicht nur ihre Redakteur:innen, sondern machen für Berufseinsteiger:innen die journalistische Arbeit systematisch unattraktiver. Das ist fatal, wenn man händeringend Fachkräfte sucht!“

„So etwas passt auch nicht zu den Sonntagsreden, in denen die Arbeitgeber immer wieder die zentrale Aufgabe des Journalismus in unserer Demokratie betonen“, so der DJV-NRW-Geschäftsführer. „Im Alltag zeigen sie von dieser Wertschätzung des journalistischen Berufes nämlich herzlich wenig. Stattdessen fliehen sie aus der Tarifbindung, feilschen selbst in diesen Krisenzeiten um jedes Prozent Entgelterhöhung und beschließen einschneidende Reformen über die Köpfe der Beschäftigten hinweg. Das gilt für WDR-Intendant Tom Buhrow genauso wie für Verlegerin Julia Becker oder Verlagschef Christian DuMont Schütte. Sie alle müssen damit anfangen, in ihren Redaktionen endlich umzusetzen, was sie so staatstragend auf den Bühnen der Republik erzählen. Sonst erleidet der Traumberuf Redakteur:in einen bleibenden Schaden.“

Kah ergänzt: „Die festangestellten und freien Kolleg:innen spüren, dass bei den provokanten Magerangeboten der Arbeitgeber etwas sehr schief läuft – und beim WDR und bei Funke gingen sie dagegen zu Hunderten auf die Straße. Sie kämpfen also nicht nur um mehr Geld, sondern auch um Respekt und Wertschätzung für die journalistische Arbeit.“

Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, Email: information@misaificadjv-nrw.de .

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