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Mehr als 500 feste und freie Journalist:innen im Ausstand

Streik beim WDR: Lokalzeit-Nachrichten fallen aus

12.03.2024
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Kontakt: DJV-NRW

Rund 500 festanstellte und freie Journalist:innen nehmen heute am ganztägigen Warnstreik im WDR teil, zu dem der Deutsche Journalisten-Verband, Landesverband NRW, aufgerufen hat. In allen Lokalstudios fanden bereits bis zum Mittag zahlreiche Streik-Aktionen statt – vom Soli-Streik aus dem Homeoffice bis hin zur Teilnahme an der zentralen Kundgebung vor dem Sender in Köln. Vor allem auf die Lokalzeit-Nachrichten im WDR-Radio hat der Ausstand erhebliche Auswirkungen.

„Ohne die Beschäftigten läuft eben nichts“, kommentiert Volkmar Kah, Verhandlungsführer des Deutschen Journalisten-Verbands NRW. „Sie wissen, was sie Wert sind und setzen ein kraftvolles Zeichen des Protests gegen die Zumutungen ihres Arbeitgebers in der laufenden Tarifrunde.“

Nachdem der WDR in der Tarifverhandlung am Montag den Gewerkschaften erneut kein Verhandlungsangebot gemacht hatte, begann in der Nacht um 2 Uhr der 24-stündige Warnstreik. Er hat vor allem auf das lokale Radio-Programm erhebliche Auswirkungen: In den Außenstudios in Aachen, Bielefeld, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Münster, Siegen und Wuppertal legten Beschäftigte die Arbeit nieder und versammelten sich zum gemeinsamen Protest vor ihren Studios. Resultat: Programmausfall unter anderem bei WDR2, WDR4 und WDR5. Zahlreiche der beliebten halbstündigen Lokalzeit-Nachrichten im WDR-Radio fielen am Vormittag aus; beim WDR5 bestand die Sendung „Der Tag um 12“ nur aus einer kurzen Nachrichtenausgabe. Das Studio Essen blieb bis auf die Studioleitung journalistisch komplett verwaist, ihre Radio-Lokalzeiten fielen dem Streik zum Opfer und die streikende Redaktion geht davon aus, dass es heute zumindest dort auch keine eigene TV-Lokalzeit von dort geben wird. Auswirkungen auf weitere TV-Sendungen an anderen Standorten wird es im Laufe des Tages mit Sicherheit geben.

Zur zentralen Streikkundgebung trafen sich hunderte Streikende vor der Senderzentrale in Köln. Von dort solidarisierten sie sich auch per Live-Schalte mit den ebenfalls Streikenden bei NDR und SWR. Viele Kolleg:innen beteiligten sich aber auch in der Region am Streik: Producer der Facebook-Redaktion in Bonn stellten ebenso die Arbeit ein, wie Regio-Producer:innen aus dem Studio Dortmund oder TV-Tagesreporter:innen aus dem Studio Aachen. „Der heutige Protest der Kolleg:innen zeigt dem Arbeitgeber deutlich, dass er seine Strategie in den laufenden Tarifverhandlungen ändern muss“, betont Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Wir erwarten jetzt zeitnah ein faires Angebot des Senders. Die Beschäftigten haben das mehr als verdient!“

Angelehnt an den Öffentlichen Dienst fordert der DJV-NRW in der laufenden Entgelttarifrunde 10,5% mehr Gehalt für Festangestellte und 10,5% mehr Effektivhonorar für Freie bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Der WDR hat noch kein eigenes Angebot gemacht, dafür aber Kündigungen in den Raum gestellt und erhebliche strukturelle Kürzungen bei den Honoraren der Freien zur Vorbedingung für einen Abschluss gemacht.

Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, 0172-1451840, Email: information@djv-nrw.de .

Streik Tarife Landesverband NRW