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Verwaiste Studios in Leverkusen und Soest

Warnstreik-Welle im NRW-Lokalfunk geht in die dritte Woche

09.08.2024

Die Streikwelle bei den 44 Lokalradios in NRW setzt sich in der dritten Woche fort: Am Morgen übernahmen die Lokalfunker:innen von Radio Leverkusen und Hellweg Radio den Staffelstab. Der Deutsche Journalisten-Verband in NRW (DJV-NRW) hat die Beschäftigten aufgerufen, für ihre Forderung einer deutlichen Gehaltserhöhung in der aktuellen Tarifrunde in den Warnstreik zu treten.

„Viele Lokalfunker:innen lieben ihren Job heiß und innig. Sie sind aber nicht mehr bereit, für ein Gehalt zu arbeiten, das vielen von ihnen nicht einmal den Lebensunterhalt nachhaltig sichert. Sie haben die Nase gestrichen davon voll, dass auf ihrem Rücken gespart wird. Deshalb tragen die Beschäftigten der 44 Lokalsender jetzt nach und nach ihren Protest auf die Straße – und suchen auch bei Bürger:innen und Verantwortlichen in der Kommunalpolitik Verbündete“, erklärt DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. Seit heute 6 Uhr und noch bis Samstag, 4:45 Uhr, streiken die Beschäftigten von Radio Leverkusen und Hellweg Radio. Begleitend gibt es Streik-Infostände in Leverkusen am Rathaus und in Soest vor Radio Hellweg im Schloitweg 19.

Seit drei Wochen finden abwechselnde Warnstreiks bei den Lokalsendern in NRW statt. An der Streikwelle beteiligt waren bereits Beschäftigte von Radio Bochum, Radio Essen, Radio Emscher-Lippe und Radio K.W. (Kreis Wesel), Radio Wuppertal, Radio Ennepe Ruhr und Radio RSG. „Wer mit so viel Herzblut arbeitet, wie die Lokalfunker:innen und dabei seit Jahren auf eine fairere Entlohnung wartet, für den wirkt es wie Hohn, dass die Arbeitgebervertreter allen Ernstes mit dem Angebot einer Gehaltserhöhung von umgerechnet 1 Prozent pro Jahr in die Tarifverhandlungen gekommen sind“, betont Kah.  

„Wir fordern die Arbeitgebervertreter der Tarifgemeinschaft Lokaler Rundfunk (TGL) dazu auf, Verantwortung für ihre Beschäftigten zu übernehmen, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und ein adäquates Tarifangebot vorzulegen. Sie sollten in den Verhandlungen nicht weiter mit völlig unterirdischen Vorschlägen Zeit vergeuden. So brechen sie die laufende Streikwelle jedenfalls nicht“, so der DJV-NRW-Geschäftsführer.   

Die Gehaltstarifverhandlungen betreffen die journalistisch Beschäftigten von insgesamt 44 Lokalsendern in NRW. Die Arbeitgeberseite hat bisher 1,5 Prozent Tarifsteigerung ab dem 1. Juli 2024 und weitere 1,5 Prozent lineare Erhöhung zum 1. Juli 2025 bei einer Laufzeit von drei Jahren angeboten. Für Beschäftigte an Sendern, die mindestens 200.000 Euro Gewinn machen, soll es zudem zwei Einmalzahlungen von 500 Euro geben. Der DJV fordert dagegen für die Beschäftigten unter anderem eine lineare Erhöhung im Volumen von 12 Prozent und eine angemessene Inflationsausgleichsprämie.

Alles zu den laufenden Tarifverhandlungen finden Sie unter www.djv-nrw.de/lokalfunk.

Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing,
Tel: 0211-23399-30, Email:
information@djv-nrw.de .

Deutscher Journalisten-Verband, Landesverband NRW e.V.
Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf
Tel: 0211/233 99-0, information@djv-nrw.de

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