Gewerkschaften verlängern Warnstreik
WDR-Beschäftigte gehen in die Verlängerung
Die Kolleginnen und Kollegen beim WDR sind wütend über das fehlende Verantwortungsgefühl ihres Arbeitgebers. Deshalb werden sie ihre Arbeit noch länger niederlegen als ursprünglich geplant und weiter streiken – bis einschließlich Montag (15. Juli). Im Hörfunk fallen auch heute den ganzen Tag über regionale Nachrichtensendungen aus, im Fernsehen werden am Abend die „Lokalzeiten“ gar nicht oder nur in eingeschränktem Umfang gesendet. Dem WDR haben die Bürgerinnen und Bürger in NRW zu verdanken, dass sich daran auch in den kommenden Tagen wenig ändern wird.
Die Festen und Freien des WDR hatten in dieser Tage viel Zeit, um über das schlechte Angebot des Senders bei den derzeit laufenden Gehaltstarifverhandlungen und Gesprächen zum neuen Honorarrahmen zu diskutieren. Sie sind sich einig: So kann es nicht weitergehen und deswegen machen sie auch weiter.
„Wir wollen nicht streiken, wir müssen“, macht DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah (DJV-NRW) deutlich. „Der WDR hat sich bei seinen Tarifabschlüssen mit den Gewerkschaften immer an dem des Öffentlichen Dienstes orientiert. Davon will er jetzt nichts mehr wissen. Im Gegenteil. In den letzten Verhandlungsrunden hat der Sender nicht mal ein verbessertes Angebot vorgelegt. Und das, was sie als „Angebot“ gegenüber Dritten skizzieren, ist schlechter als die Angebote fast aller anderen ARD-Anstalten.“
Als Reaktion haben die Gewerkschaften den Streik beim WDR nun offiziell verlängert und rufen die Beschäftigten nun auf, am Wochenende im Homeoffice zu streiken und sich am Montag an weiteren Protestversammlungen zu beteiligen.
Nach dem gemeinsamen Protest der Journalistinnen und Journalisten am Donnerstag (11. Juli) versammelten sich die Festen und Freien aus den WDR-Studios in Aachen, Bielefeld, Bonn, Duisburg, Düsseldorf, Dortmund, Essen, Köln, Münster, Siegen, Arnsberg und Wuppertal auch am Freitag (12. Juli). Auf einer zentralen Protestversammlung in Köln hissten die Gewerkschaften heute einen großen Banner, auf dem allein rund 300 freie Kolleginnen und Kollegen für eine faire Honorarstruktur und gegen Kürzungen bei den Honoraren Gesicht zeigen.
„Dem WDR scheint die sichere Perspektive unserer Kolleginnen und Kollegen egal. Alleine dagegen lohnt es sich zu streiken!“, betonte DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah bei der zentralen Streikversammlung vor dem Vierscheibenhaus in Köln. „Je konkreter wir mit dem WDR über die Zukunft unserer Kolleginnen und Kollegen und den Bestandsschutz diskutieren, desto mehr entpuppen sich die Konditionen des Senders als schlecht. Dabei ist es wichtig, die Veränderungen, die aus dem neuen Honorarrahmen entstehen, abzusichern.“
Tatkräftige Unterstützung erhielten die Streikenden des WDR heute von ihren Kolleginnen und Kollegen vom in Köln ansässigen Bundesanzeiger (DuMont). Am Montag wollen sich WDR-Kolleginnen und Kollegen dafür solidarisch mit den sich derzeit ebenfalls im Arbeitskampf befindenden Bundesanzeiger-Beschäftigten zeigen, die sich aktuell für einen Tarifvertrag stark machen. Die Gewerkschaften rufen zu einer gemeinsamen Protestaktion vor der Zentrale des Anzeigers auf. Dafür versammeln sie sich die Streikenden am Montag, 15. Juli ab 11 Uhr vor der DuMont-Zentrale, Amsterdamer Straße 192.
Kontakt für Rückfragen: Marie Kirschstein, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-200, Email: information@djv-nrw.de.