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Fünftägiger Warnstreik endete am Morgen

„Wir hoffen, dass der WDR die Beschäftigten jetzt verstanden hat“

10.12.2024
Ansprechpartner*in
Carmen Molitor

Streikende Kolleg:innen trotzen vor dem WDR in Münster am 9.12.2024 Wind und Wetter.

Die Sportschau musste zu RTL umziehen, die tagesaktuelle regionale Berichterstattung lag überwiegend brach, fast alle Lokalzeit-Hörfunknachrichten fielen aus und Übernahmen überbrückten Sendelöcher: „Der WDR musste sein Programm während des fünftägigen Streiks oft mit der heißen Nadel stricken“, berichtet DJV-Verhandlungsführer Volkmar Kah. „Das war ein erneuter Weckruf, endlich einen fairen Tarifabschluss für Feste und Freie möglich zu machen! Denn die gewohnte Qualität lässt sich nicht ohne motivierte Mitarbeiter:innen halten.“

Insbesondere für die WDR-Landesstudios und in den Hörfunkwellen WDR2 und WDR4 zog der DJV-NRW eine positive Bilanz des Warnstreiks, der am vergangenen Donnerstag begonnen hatte und heute früh um 2 Uhr endete. Die Auswirkungen waren hinter den Kulissen beträchtlich: Es gab kaum aktuelle regionale Berichterstattung und aktuelle Drehs, dafür versendete der WDR vieles aus dem Stehsatz und organisierte da, wo Sendungen streikbedingt ausfielen, zahlreiche Übernahmen.

So kompensierte er beispielsweise den Ausfall der beiden TV-Lokalzeiten Ruhr und Münster durch die Ausstrahlung der Lokalzeiten aus Duisburg beziehungsweise Bielefeld – eine Notlösung mit Themen, die in den ursprünglichen Sendegebieten naturgemäß wenig interessierten. „Der WDR rettete sich teilweise mit Reste-Sendungen“, beschrieb es ein streikender Kollege. Eine länger geplante Havarie-Sendung, mit der sich der WDR für Sendeausfälle wappnen wollte, sollte am Donnerstag in Dortmund gedreht werden. Ironie des Schicksals: Der Dreh fiel streikbedingt aus.

Was sich in ihren Regionen aktuell tat, davon erfuhr das WDR-Publikum an jeden Streiktag weniger, weil der aktuelle Themennachschub streikbedingt fehlte. Und auch das ARD-Flagschiff Sportschau war vom Streik betroffen: Der WDR zog damit vorsichtshalber in ein Studio von RTL in Köln-Deutz, um die Ausstrahlung am Streiksamstag sicherstellen zu können.

„Wir hoffen, dass der Sender nach diesen für ihn sehr stressigen Streiktagen verstanden hat, dass es den festen und freien Beschäftigten ernst ist mit ihrer Forderung nach einem gerechten Honorarrahmen und einem fairen Entgelttarifvertrag, der selbstverständlich auch für Freie gelten muss“, betont Volkmar Kah, Geschäftsführer des Deutschen Journalisten-Verbandes in NRW. „Wir sind weiterhin gesprächsbereit und zu jeder Kraftanstrengung bereit, um noch im Dezember zu einem Abschluss zu kommen, den beide Seiten verantworten können.“

Die Entgelttarifverhandlungen gehen am 16. Dezember in die nächste Runde. Alles zu den laufenden Tarifverhandlungen unter www.djv-nrw.de/wdr .

Kontakt für Rückfragen: Carmen Molitor, Referat für Kommunikation und Marketing, Tel: 0211-23399-30, Email: information@djv-nrw.de .


Deutscher Journalisten-Verband, Landesverband NRW e.V.
Humboldtstraße 9, 40237 Düsseldorf
Tel: 0211/233 99-0, information@djv-nrw.de

Landesverband NRW Streik ö-r Rundfunk Tarife